Chronik

Chronologie ohne Anspruch auf Vollständigkeit

05.04.2013
Etwa 30 Neonazis aus dem „Pro Erfurt“-Umfeld treffen sich in der Kammwegklause zu einer Geburtstagsfeier.

13.04.2013
Eine Konzertveranstaltung wird durch die Polizei aufgelöst, nachdem Parolen mit volksverhetzendem Inhalt gerufen wurden, die auch vor dem Gebäude hörbar waren. Im Inneren hingen zwei Fahnen an der Wand, eine davon mit einem Eisernen Kreuz. Das Konzert wurde zunächst als private Geburtstagsfeier mit geladenen Gästen deklariert. Die Identität von 32 Personen wurde festgestellt.

04.05.2013
Neonazis nehmen an einer Diskussionsrunde in der „Kammwegklause“ zur Auflösung eines Konzertes in der Einrichtung durch die Polizei im April teil.

23.05.2013

Der Erfurter Neonazi Enrico Biczysko meldet das Gewerbe „Handel und Vertrieb für Kleidungsstücke, CD und Poster“ an. Auf einer Website und bei Facebook existiert der Handel unter dem Namen „Pat-Riot – Freiheit ist mehr als nur ein Wort“. Das Logo wurde auf der Rückseite der Neonazi-Kneipe „Kammwegklause“ aufgemalt, dort soll auch der Verkauf stattfinden. Während die Domain des Versandes auf Biczyskos Privatadresse registriert ist, wird im Internet die Firmenadresse Tungerstraße angegeben.

20.07.2013

Ein von Enrico Biczysko organisierter Liederabend mit dem Liedermacher OIRAM findet mit etwa 50 teilnehmenden extrem Rechten in der „Kammwegklause“ statt.

31.08.2013
Etwa 50 Neonazis besuchen in der Kammwegklause einen von Enrico Biczysko organisierten „Liederabend“.

28.09.2013
Enrico Biczysko bewirbt ein in der „Kammwegklause“ stattfindendes Konzert mit dem Neonazi-Musiker Steven Hinrich von der Rechtsrock-Band KZT (KinderZimmerTerroristen) und einem Liedermacher (Maik Krüger) aus Sachsen-Anhalt. Ca. 50 Teilnehmende zählt die Polizei. Veranstalter sind Dirk Bachmann und Christoph Hilbig

05.10.2013
Erneut findet in der Kammwegklause ein „Liederabend“ statt. Es spielt vor ca. 70 Teilnehmenden Marco Bartch (früher Laszcz), der Sänger der RechtsRock-Band Sleipnir. Veranstalter sind Enrico Biczysko und Maik Herrmann.

30.11.2013
Der Kreisverband der NPD Erfurt-Sömmerda trifft sich in der Kammwegklause zu seiner Mitgliederversammlung, um einen Vorstand neu zu wählen. Wiedergewählt wurde Frank SCHWERDT als Vorsitzender. Im Vorstand sind weiterhin Dirk Bachmann, Enrico Biczysko, Rico Weichert, Gabriele Zellmann, Philipp Rethberg und Stephanie Schmidtke vertreten.

31.12.2013
Auf einer „Sylvester-Party“ in der Kammwegklause spielen vor 30 – 50 Neonazis Steven Hinrich von der thüringischen Band Kinderzimmerterroristen, „Brauni & Klampfe“ (Thüringen) und „Resistentia“ (Baden-Württemberg) auf. Organisatoren sind Biczysko und Chris Hilbig, im Saal wirbt ein Transparent für die neonazistische „Gefangenhilfe“, eine bundesweit aktive Unterstützergruppe für kriminelle Neonazis und deren Familien.

04.01.2014
Nach eigenen Angaben nehmen 60 extrem Rechte am Neujahrsempfang der Thüringer NPD in der Kammwegklause teil. Als Gastredner tritt Sascha Roßmüller auf.

25.01.2014
Etwa 30 Neonazis nehmen an einer Buchvorstellung des ehemaligen NPD-Bundesvorsitzenden und Spitzenkandidaten der Partei zur Europawahl, Udo Voigt, in der Kammwegklause teil. Im Anschluss soll ein NPD-Bürgerbüro eröffnet werden. Außerdem wählt die NPD ihre Kandidat_innen zur Kommunalwahl für den Stadtrat Erfurt sowie für den Kreistag Sömmerda.

8.02.2014
Der durch die Initiativgruppe Südost organisierte antifaschistische Stadtrundgang auf dem Herrenberg trifft auf einer Zwischenkundgebung vor der Kammwegklause auf ca. 20 Neonazis. Diese versuchen teils stark alkoholisiert den Redebeitrag durch Zwischenrufe und Provokationen zu stören.

Mai 2014
Die NPD veranstaltet in der Kammwegklause eine Informationsveranstaltung zur Gründung eines Erfurter Kreisverbandes der Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN), an der nach eigenen Angaben 25 Neonazis teilgenommen haben sollen.

14.06.2014
In der Kammwegklause findet ein als private Geburtstagsfeier deklarierter „Liederabend“ statt. Vor den nur 20 Teilnehmer_innen tritt ein Kahlaer Liedermacher auf.

19.07.2014
In der Kammwegklause findet ein „Liederabend“ statt mit 80 Neonazis statt. Nach Veranstalterangaben treten „Söhne Germaniens“, „Oiram“ und „Fylgien“ auf.

16.08.2014
Bei einem von den „Freien Kräften Erfurt“ als Liederabend deklarierten Konzert tritt eine extrem rechte Band aus Baden-Württemberg vor ca. 90 Personen auf. Anzeigen wurden aufgenommen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, politisch motivierter Beleidigung und Körperverletzung. Letztere war der Anlass für Platzverweise.

01.09.2014
In der „Kammwegklause“ wird ein Laden für die Marke „Ansgar Aryan“ eingerichtet. Zum Hintergrund: Die Marke „Ansgar Aryan“ wurde 2008 im thüringischen Oberhof gegründet. Ihr Gründer Daniel Kilian ist mehrfach wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen und Verstoßes gegen das Waffengesetz vorbestraft. 2012 kam es zu einer Hausdurchsuchung seiner Wohn- und Geschäftsräume. Dabei wurden u.a. 178 Jacken mit verfassungsfeindlichen Symbolen und diverse Datenträger beschlagnahmt. Inzwischen gehört „Ansgar Aryan“ dem bayrischen Neonazi-Aktivisten Patrick Schröder und ist in der Oberpfälzer Gemeinde Mantel beheimatet. Schröder gehört zu den umtriebigsten Nazi-Akteuren in Deutschland, der in jüngster Zeit verstärkt mit Thüringer Neonazis zusammen arbeitet

09.09.2014
In der Kammwegklause findet ein kurzfristig im Internet angekündigter „Liederabend“ mit Michael Regener alias „Lunikoff“, dem Frontmann der Rechtsrock-Band „Die Lunikoffverschwörung“, statt.

01.11.2014
In der Kammwegklause findet ein von Aktivisten der Freien Kräfte Erfurt organisiertes „Solidaritätskonzert“ mit ca. 100 Teilnehmer_innen und den extrem rechten Gruppen „Hermunduren“, „FreilichFrei“ und „Resistentia“ statt. Ziel des „Solidaritätskonzerts“ ist die Sammlung von Geld für straffällige Neonazis.

20.12.2014
In der Kammweglause findet ein als „Liederabend“ getarntes Konzert der extrem rechten Band „Kategorie C“ statt. Nachdem die Stadtverwaltung die Veranstaltung zunächst untersagt, entscheidet das Oberlandesgericht Weimar für einen Eilantrag der Veranstalter und genehmigt die Veranstaltung mit personeller (120 Teilnehmende) und zeitlicher Einschränkung.